Rund um den Hutturm
Bürgerbrief Nr. 82
März 2004
Inhalt
Internet
in Walsdorf - www.walsdorf-taunus.de
Ein neuer Verein stellt sich vor
Vereinsleben
in Walsdorf, Teil 3
Sportverein 1922 Walsdorf
Kirchenchor
– Frauenchor – Gospelchor - Posaunenchor
Freiwillige Feuerwehr
Walsdorf
Landfrauenverein
VdK
– Ortsgruppe Walsdorf
Kfz-Werkstätten
in Walsdorf, 2. Teil
Heinelts
Werkstatt
Vereinsnachrichten
des Bürgervereins
Jahreshauptversammlung
Vortrag
über bandkeramische Siedlungen
in unserer Gemarkung vor ca. 7500 Jahren
Herausgeber: Bürgerverein Walsdorf e.V.
Internet in Walsdorf - www.walsdorf-taunus.de
Ein neuer Verein stellt sich vor:
Seit Mitte
2003 existiert in unserem Ort ein neuer Verein.
Er nennt sich seiner Internetadresse entsprechend: walsdorf-taunus.de und
ist unter www.walsdorf-taunus.de aufzurufen.
Die Zeit der neuen Medien geht auch an Walsdorf nicht vorüber, und speziell das
Internet bietet sich mit seinen vielfältigen Möglichkeiten potentiellen
Nutzern an.
Der neue Verein hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, im Internet eine
Plattform zur Präsentation der Gemeinde Walsdorf aufzubauen, um so
Informationen für alle Interessierte anzubieten.
Diese Seiten wurden bereits ca. 6800 mal besucht!
Damit ergibt sich für alle bereits bestehenden Vereine die Möglichkeit, ihre
Aktivitäten aktuell den Mitgliedern zukommen zu lassen, so sie bereits
Internet-Nutzer sind. Neben dieser internen Funktion für die Walsdorfer Vereine
wird sich die Präsentation natürlich auch an allen externe Interessierte
(weltweit!) wenden.
Die Seite wird bereits mit Interesse in Amerika von ehemaligen Walsdorfern
genutzt die den Wunsch haben , dass die Seiten stets auf dem aktuellen Stand
sind.
Bei der Vielzahl unserer Vereine ergibt sich so ein Informations-Mosaik der
unterschiedlichsten Inhalte, und genau dieses zusammengesetzte Bild ist auch das
Spiegelbild von Walsdorf!
Es sind z.Z. bereits ca. 12 Vereine, die diese Möglichkeit einer Präsentation
nutzen. Dabei haben 5 von dem Angebot Gebrauch gemacht, ihre Seiten gegen einen
Selbstkosten-Deckungsbetrag auf dem von walsdorf-taunus.de
bereitgestelltem web-space einzurichten, die anderen Nutzer verfügen über
eigenen web-space mit eigenen Homepages und sind so kostenfrei mit der Plattform
verlinkt. Der Bürgerverein ist in Bezug auf Datenfülle mit Abstand der
Hauptnutzer und hat die Absicht, neben dem jeweils aktuellen auch alle bisher
erschienen Bürgerbriefe so frei zugängig zu machen. Genauso wollen wir die
digital vorliegenden Bilder Interessierten so zugänglich machen.
Kostenfrei, als allen Bürgern verpflichtete Institution der Gemeinde hat schon
der Ortsbeirat seinen Platz gefunden, das Jugendzentrum könnte ebenso wie der
Kindergarten ein entsprechendes Angebot nutzen.
Neben den Betätigungsfeldern der Vereine sind auf der Homepage eine weitere
Vielzahl anderer Informationen abzurufen. Wetter-, Telefon-, Bahnauskunft und
aktuelle ärztliche Notdienste bzw. Apotheken-Öffnungszeiten sind hier ebenso
vertreten wie die Gelben Seiten und Verzeichnisse der vor Ort ansässigen
Firmen, Dienstleister und Handwerksbetriebe.
Die verschiedenen Schulen im Einzugsbereich werden genauso wie die Kindergärten
vorgestellt bzw. sind über weiterführende Links erreichbar.
Eine erweiterbare Linksammlung, speziell für Kinder und Jugendliche, bietet
web-adressen an.
Damit bietet die Seite gerade auch für Neubürger der Gemeinde eine Möglichkeit
zur Information. Sollten sich Fragen zur Gestaltung oder auch schon zu dem
Entwurf einer derartigen Homepage ergeben, sind Mitglieder des nur 7-köpfigen
Vereins gerne bereit weiterzuhelfen. Innerhalb der zukünftigen Arbeit des
Vereins kann man sich u.a. auch Schulungen und Einführungen ins Internet für
spezielle Gruppen und Fragestellungen vorstellen.
Der Verein erhofft sich eine rege Nutzung seines Angebotes und braucht zur Gewährleistung
der Aktualität einen stetigen Informationsfluss aus den Vereinen und all den
anderen Organisationen und Nutzern der Seite, denn:
„Nichts ist trister, als eine nicht aktuelle Homepage“
Es wäre
daher überaus wünschenswert, wenn jeder Verein bzw. andere Organisation ein für
diese Informationsweitergabe zuständiges Mitglied finden könnte.
Diese Mitteilungen sollten möglichst alle über die E-Mail Adresse: info@walsdorf-taunus.de
an Heinrich Hanke und Manfred Wetzel weitergeleitet werden.
Manfred Wetzel
Vereinsleben in Walsdorf, Teil 3
Die ersten
beiden Teile (s. Bürgerbriefe 79 und 81)
dieser Zusammenstellung waren den Walsdorfer Vereinsgründungen im 19.
Jahrhundert gewidmet.
In dieser Ausgabe geht es um die Gründungen im Laufe des 20. Jahrhunderts.
Auf dem Land
hat sich der Fußballsport erst nach dem Ersten Weltkrieg durchgesetzt. In
Walsdorf entstanden gleich bei zwei Vereinen je eine Fußballabteilung, beim
Radfahrverein und beim Turnverein. Während der Teilnahme an einem Fußballturnier
in Würges im Jahre 1920, bei dem eine der beiden Walsdorfer Mannschaften schon
im ersten Spiel ausgeschieden war, schlossen sich die beiden Abteilungen
zusammen und spielten als eine Mannschaft weiter. Bis zur Gründung eines
eigenen Sportvereins am 1. Juni 1922 gehörten die Walsdorfer Fußballer zum
Turnverein. Der Stadtsekretär a. D Heinrich Hirtes war der erste Vorsitzende.
Der Fußballsport stand anfangs nicht in hohem Kurs. So heißt es z. B.
in dem Bericht über den ersten Kreiskirchentag in Idstein im Jahre 1925:
„Allgemein bedauert wird die jetzige Ausdehnung des Fußballspiels, die eine
Gefahr der Verblödung unserer Jugend darstellt.“ Auch auf dem
Landeskirchentag in Wiesbaden war Klage darüber geführt worden, dass nicht
allein die Automobilrennen den Sonntag entheiligen, sondern in noch größerem
Maße der Fußballsport. Wenn man dann noch hinzunimmt, dass der erste
Vorsitzende Sozialdemokrat war, muss man sich über die Schwierigkeiten der
Anfangsjahre nicht wundern.
Zuerst wurde in den Wiesen im Brühl (ober- und unterhalb der Emsbachbrücke)
gespielt und später bis zum Bau eines Sportplatzes im Ried am Würgeser Weg.
Der erste Antrag zum Bau eines Fußballplatzes wurde vom Radfahrverein gestellt,
von der Gemeindevertretung aber am 19. August 1921 abgelehnt. Bis zum 31. März
1924 wurden dann vom inzwischen gegründeten Sportverein in regelmäßigen Abständen
sieben weitere Anträge um Überlassung oder Herstellung eines Sportplatzes
gestellt, von denen jedoch 6 abgelehnt wurden. Als mögliche Standorte wurden
die Laubach oder das Rauhe Stück genannt. Wann das Gelände für den späteren
Waldsportplatz zur Verfügung gestellt wurde, lässt sich datumsmäßig nicht
genau feststellen. Es war wohl 1924, denn im Sommer dieses Jahres wird dem
Sportverein Holz von der Gemeinde zu einer Ballfangvorrichtung überlassen. Bis
1973 wurde auf dem Waldsportplatz gespielt. Von da an stand der Rasenplatz am
Dorfgemeinschaftshaus zur Verfügung.
Von 1922 bis 1967 war der Sportverein Walsdorf ein reiner Fußballverein, dessen
Geschichte wie die aller Vereine wechselhaft war. Auf Zeiten schöner Erfolge
folgten auch immer wieder Rückschläge.
Heute gibt es im Bereich des Fußballs eine erste Mannschaft, eine zweite
Mannschaft, eine Alte Herren Abteilung, eine F – Jugend und Bambinis, eine E
– Jugend, eine C – Jugend und eine B – Jugend. Seit 1995 besteht für die
Jugend eine Spielgemeinschaft mit Steinfischbach und Niederems.
Mit dem Bau des Dorfgemeinschaftshauses im Jahre 1967 ergaben sich für den bis
dahin reinen Fußballverein neue Möglichkeiten. Es entstanden 1967 Abteilungen
für Frauen- und Kinderturnen. 1990 kamen Aerobic und Tanz und seit 1992 eine
Tanzgruppe hinzu, die sich seit 1997 SCREAM nennt.
An Turngruppen für Kinder gibt es zur Zeit Pamperszwerge, Turnen für 3 bis 6 Jährige,
Turnen für Mädchen des 1. bis 3. Schuljahres, Turnen für Jungen des 1. bis 4.
Schuljahres und Turnen für Mädchen des 4. bis 6. Schuljahres. Für die Mädchen
vom 7. bis 10. Schuljahr findet sich seit über einem Jahr keine Übungsleiterin,
so dass dieser Altergruppe gegenwärtig keine Turnstunden angeboten werden können.
Kirchenchor – Frauenchor – Gospelchor - Posaunenchor
Am 1. Oktober 1921 übernahm der 29jährige
Pfarrvikar Max Fries aus Dotzheim die Pfarrstelle in Walsdorf. In der Gemeinde
und als Jugendpfarrer im Kirchenkreis Idstein entfaltete er großes Engagement.
Dem jungen Pfarrer stellten sich die Verhältnisse auf dem Lande wie folgt dar:
„Für einen Pfarrer, der unter dem Landvolk zu arbeiten hat, ist wohl zunächst
die rechte Erkenntnis der geistig - seelischen Lage des ländlichen
Kirchenvolkes wichtig. ... Wir stehen auf dem Land in einer schweren
Kulturkrise. Die Bauernkultur ist in einer großen Gefahr. Der Kulturzerfall
zeigt sich auf dem Friedhof, auf dem Gebiet der Wohnung, Kleidung, Geselligkeit,
in Buch und Bild. Das Land hat keine landeigene Kultur mehr und importiert aus
der Stadt die ... städtische Unkultur. Die Dirne Kitsch und Schund kommt auf
das Land ... Wer in der Unkultur des Kitsches lebt, ist für Edles
unempfindlich, für religiöse Wahrheiten stumpf. ... Hinzu kommt die
Landflucht. Niemand will mehr auf dem Land bleiben. ... Alle Mädchen wollen in
die Stadt in Stellung gehen. Die Bauernmädchen wollen keinen Bauern heiraten.
Das Bauerndasein samt bäurischer Sprache, Sitte, Redlichkeit und Frömmigkeit
gilt in der Selbsteinschätzung als Dasein zweiter Klasse. Es ist ein großes
Gebrechen unserer Zeit, die Fühlung mit dem Volkstum und dem Volksgut verloren
zu haben. Diese ganze geschilderte Lage schreit um Hilfe. Welches Bildungsmittel
steht uns da auf dem kleinsten Dorf zur Verfügung? Das ist das rechte Singen.
Wir haben kein Bildungsmittel, das so den ganzen Menschen an Leib und Seele
fordert und fördert, formt und bildet, erzieht, vertieft reinigt und heiligt
wie das rechte Singen.“
Folgerichtig gründete der Pfarrer 1922 einen Kirchenchor und 1924 den
Jugendbund „Trutzburg“, der ein „Kampfmittel gegen Schmutz und Sünde,
Schund und Kitsch und eine Bildungs- und Erziehungsgemeinschaft sein sollte.“
Dass diese kulturpessimistische, im letzten Grunde antiaufklärerische Position
nicht unproblematisch war, sollte sich bald zeigen.
Ein erster Kirchenchor
war im Frühjahr 1894 von Pfarrer Huth gegründet worden. Dieser hatte aber nur
eine kurze Lebenszeit. Schon 1898 vermerkt der Pfarrer in der Pfarrchronik:
„Es ist schade, dass seit Beginn des Jahres der vier Jahre vorher gegründete
Kirchenchor sich aufgelöst hat. ... Streitigkeiten innerhalb des Vereins,
Mangel an geeigneten Sängern und das Odium, dem frommen Kirchenchor, der nur
geistliche Lieder sänge, anzugehören, waren die Ursache dazu.“
Der von Pfarrer Fries 1922 gegründete Kirchenchor erwies sich als wesentlich
stabiler. Dirigiert wurde er zuerst von ihm und anschließend von seinem
Nachfolger Pfarrer Radecke.
Es war ein gemischter Chor, der in seiner besten Zeit 40 und mehr Sängerinnen
und Sänger stark war. An Fest- und Feiertagen bereicherte er mit seinen
mehrstimmigen Liedbeiträgen den Gottesdienst. Die angeschlagene Gesundheit des
Pfarrers Radecke in seinen letzten Dienstjahren waren wohl der Hauptgrund, dass
der Kirchenchor seine Arbeit in der ersten Hälfte der 50er Jahre einstellte.
1961 wurde ein neuer Anlauf genommen. Frau Gerda Martin, die Frau des damaligen Pfarrers Irmfried Martin, gründete den Frauenchor Walsdorf, der 2001 sein 40jähriges Bestehen feiern konnte. Zur Zeit zählt der Chor 27 aktive Sängerinnen. Wie die früheren Kirchenchöre wirkt auch der Frauenchor im Laufe des Jahres an mehreren Gottesdiensten mit. Von Ende 1990 an musste er jedoch aus innerorganisatorischen Gründen die gesangliche Umrahmung der Trauerfeiern auf dem Friedhof für Nichtmitglieder des Chores einstellen. Auch außerhalb der Gottesdienste engagiert sich der Verein, z. B. durch Liedvorträge im Krankenhaus, in Altenheimen, bei der jährlichen Weihnachtsfeier für die älteren Mitbürger Walsdorfs, beim Adventssingen oder bei Jubiläumsfeiern anderer Vereine. Hierbei kommt dem Chor zustatten, dass sein Repertoire nicht nur Kirchenlieder umfasst.
Neben dem Frauenchor besteht seit Herbst 2000 ein Gospelchor, ein gemischter Chor, in dem inzwischen 18 Männer und Frauen singen. Auch dieser Chor war schon inner- und außerhalb der Kirche aktiv.
Auch ein Posaunenchor verdankte seine Gründung Pfarrer Fries. Zu seiner Zeit und auch in den 30er Jahren bestand er aus 10 bis 14 Bläsern. Musikalische Umrahmung von Gottesdiensten, öffentliche Auftritte an Weihnachten und in der Sylvesternacht oder bei Vereinsjubiläen gehörten zu seinem Programm. Anfang der 70er Jahre löste sich der Posaunenchor auf.
Freiwillige Feuerwehr Walsdorf
Gründung
und Organisation
Die Freiwillige Feuerwehr
Walsdorf wurde am 15. Februar 1934 gegründet. Vorher gab es eine
Pflichtfeuerwehr, der jeder männliche Einwohner zwischen 21 und 50 Jahren angehören
musste. (Zum Feuerschutz in Walsdorf von 1692 bis 1934: G. Buck, Bürgerbriefe
Nr.24 - 29)
Die Gründung hatte nicht auf Anhieb geklappt. Der erste Versuch 1925 wurde von
der Gemeindevertretung abgelehnt, ein zweiter im Oktober 1933 wegen der
schlechten finanziellen Verhältnisse zurückgestellt. Die Gemeindeorgane waren
sich natürlich darüber im klaren, dass sie für eine Freiwillige Feuerwehr
mehr Mittel zur Verfügung stellen müssten als für die seitherige
Pflichtfeuerwehr, denn der Feuerschutz sollte durch die Gründung einer
freiwilligen Feuerwehr verbessert werden. Am 15. Februar 1934 kam dann die Gründung
freilich nicht ohne Druck von oben zustande.
1973 wurde eine Jugendwehr gegründet. 12 Jungen gehörten ihr damals an;
1976 waren es bereits 22. 1984, im Jahr des 50 jährigen Bestehens, hatte die
FFW eine Abteilung der Aktiven, eine Frauenabteilung, eine Jugendabteilung und
eine Alters- und Ehrenabteilung. Außerdem gehörte der 1960 gegründete
Musikzug zur Freiwilligen Feuerwehr, der seit 1979 eine finanziell und
organisatorisch selbständige Abteilung der Feuerwehr war. 1994 machte sich der
ehemalige Musikzug der Feuerwehr als Musikverein Walsdorf selbständig.
Unterbringung und Ausrüstung
Von 1848 bis 1949 waren die Feuerspritze und die meisten Geräte im sog.
Spritzenhaus am Platz beim Kriegerdenkmal untergebracht. Die Feuerleitern und
Feuerhaken wurden im Leiterhaus gegenüber der Schule in der heutigen
Klostergasse aufbewahrt. !937 wurde das alte Leiterhaus abgebrochen, weil es
nicht mehr gebraucht wurde und „die Dorfstraße verunstaltete“, wie es hieß.
1939 war schon einmal ein Anlauf genommen worden, ein neues Spritzenhaus zu
bauen. Wegen des Kriegsbeginns konnte dieser Plan aber nicht ausgeführt werden.
1949 wurde dann auf dem gemeindeeigenen Grundstück, der sog. „Lahmekaut“,
in der Taunusstraße ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut, in dem die
inzwischen wesentlich erweiterte Ausrüstung untergebracht werden konnte. Weil
das Bauwerk nach knapp 35 Jahren in keinem guten Zustand war und es auch
Unklarheiten über die Grundstücksgrenzen am Standort in der Taunusstraße gab,
entschloss sich der Magistrat der Stadt Idstein 1985, für die Walsdorfer Wehr
in der Marrgrabenstraße ein neues Gerätehaus zu bauen. 1986 wurde es
eingeweiht.
1848 hatten die Walsdorfer erstmals eine eigene handgetriebene Feuerspritze
angeschafft, die auch in Walsdorf stationiert und bis 1933 im Dienst war.
Im November 1933 beschloss die Gemeindevertretung, die alte handgetriebene
Spritze, die heute noch funktionsfähig ist, durch eine Motorspritze für den
Preis von 2.100 RM zu ersetzen.
1953 wurde eine luftgekühlte Motorspritze für 3.400 DM angeschafft. 1976
erhielt die FFW ein neues Löschfahrzeug LF 8, 1998 ein neues Löschgerät IFEX
3000 und schließlich 2002 ein Löschfahrzeug LF 8/6.
Was für eine Art Feuerwehrauto die Freiwillige Feuerwehr zuerst hatte, ist
nicht genau bekannt. 1937 wurden die Reifen des Feuerwehrautos bei einer Geräte-
und Fahrzeugkontrolle jedenfalls als nicht sicher beanstandet. 1939 wurde von
dem Altwarenhändler Heinrich Roth in Würges ein Fahrzeug gekauft, das als
Mannschafts- und Gerätewagen diente. 1952 erwarb die Gemeinde von einem
Walsdorfer Geschäftsmann einen gebrauchten Lastwagen und ließ ihn zu einem Löschfahrzeug
umbauen, das bis 1958 im Dienst war. Dann wurde wiederum ein gebrauchtes
Fahrzeug für 2.000 DM von dem Altwarenhändler Heinrich Roth angeschafft. 1967
schließlich stiftete der damalige Jagdpächter und VW-Händler Fritz Kilian der
Gemeinde einen Mannschaftswagen, der 1980 durch einen neuen ersetzt wurde.
Die ständigen Verbesserungen des Feuerschutzes machen deutlich, dass
sich die verantwortlichen Gremien und der Verein bewusst sind, dass wir in
Walsdorf besondere Anstrengungen für den Brandschutz unternehmen müssen, gilt
es doch, mit dem alten „Flecken“ ein nahezu einmaliges Ortsbild zu schützen.
25 Mitglieder haben sich am 23. Februar 1960 zum Landfrauenverein Walsdorf zusammengeschlossen. Schon in den 20er Jahren bis in die Mitte der 30er Jahre hinein gab es in Walsdorf eine ähnliche Einrichtung, die aber vornehmlich an der beruflichen Tätigkeit der Frauen ausgerichtet war. Neben der Bauernschaft, einem Zusammenschluss eines Berufsstandes im Jahre 1919 zur Artikulierung und Durchsetzung politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Interessen in der Gemeinde, gab es auch die „Frauenbauernschaft.“ Wie auch andere Vereine und Organisationen wurde auch sie im Laufe der 30er Jahre gleichgeschaltet. Als einzige Frauenorganisation gab es nur noch die NS - Frauenschaft. Unterstützt wurde die Frauenbauernschaft bei der Organisation von Vorträgen, Koch-, Back- und Nährkursen und der jährlichen Ausflugsfahrten durch die weiblichen Lehrkräfte der Landwirtschaftsschule. Die wöchentlichen Treffen in den Wintermonaten mit dem Strickstrumpf reihum bei den Mitgliedern dienten dem Erfahrungsaustausch und auch der Geselligkeit. Radio und Fernsehen gab es ja kaum bzw. noch gar nicht.
Das
Selbstverständnis des heutigen Landfrauenvereins ist anders. Er versteht sich
als Zusammenschluss von Frauen aus allen Berufszweigen, die auf dem Lande leben.
Mit Informationsveranstaltungen zu Themen aus den Bereichen Ernährung,
Gesundheit, Umweltschutz, Verbraucherschutz u.ä., dem Angebot von Kursen aus
verschiedenen Interessengebieten und Besichtigungsfahrten ist er in ähnlichem
Sinne tätig wie die frühere Frauenbauernschaft. Anfänglich gab es auch
Reihum-Treffen bei den Mitgliedern.
Der Verein hat sich aber auch neue Betätigungsfelder erschlossen. So engagiert
er sich einfalls- und variantenreich immer wieder bei
Gemeinschaftsveranstaltungen und Vereinsjubiläen, pflegt das Laienspiel und
bietet zu zahlreichen kalendarischen Anlässen Wanderungen mit anschließendem
gemütlichen Beisammensein an. Einer der Höhepunkte des Jahres ist der zusammen
mit dem Bauernverband veranstaltete Grillabend auf dem Grillplatz. Seit 1968
richtet er überdies die jährlichen Bezirksversammlungen der Landfrauen im
Dorfgemeinschaftshaus aus. 104 Mitglieder ist der Verein zur Zeit stark.
Die Ortsgruppe Walsdorf des Verbandes
der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner Deutschlands e.V.
besteht vermutlich seit 1947. Das Mitgliedsbuch einer Walsdorfer Kriegerwitwe
vom Februar des gleichen Jahres lässt jedenfalls diesen Schluss zu. Das 25 jährige
Jubiläum der Ortsgruppe wurde allerdings erst 1973 gefeiert. Da bis zu diesem
Zeitpunkt außer einer weiteren Mitgliederliste von 1961 keine anderen
Aufzeichnungen vorliegen, ist über die näheren Umstände der Gründung der
Ortsgruppe und ihre Arbeit in den 50er und 60er Jahre so gut wie nichts bekannt.
Es lässt sich aber soviel sagen, dass der größte Teil der 78 Mitglieder im
Jahre 1961 Kriegerwitwen bzw. Kriegsversehrte waren, was den Schluss zulässt,
dass von Anfang an der Schwerpunkt der Arbeit des Vereins in der Betreuung der
durch die Kriegsereignisse Betroffenen lag.
Inzwischen hat sich der VdK vom Kriegsopferverband zu einem Sozialverband
entwickelt und sich für alle Behinderten geöffnet. Nach wie vor setzt er sich
für soziale Gerechtigkeit ein. Zur Zeit hat die Ortsgruppe 35 Mitglieder.
Neben vielfältiger Beratungstätigkeit und sozialem Engagement hat der VdK
Walsdorf aber auch die gesellige und kameradschaftliche Seite des Vereinslebens
und die Zusammenarbeit mit den übrigen Ortsvereinen gepflegt. Federführend übernimmt
die Ortsgruppe seit vielen Jahren die Gestaltung der Gedenkfeier am Ehrenmal am
Volkstrauertag als eine Verpflichtung gegenüber den Toten und Lebenden und
bringt sich damit jährlich allen Walsdorfern in Erinnerung, wenn auch das Echo
oft zu wünschen übrig lässt.
Helmuth Leichtfuß
Kfz-Werkstätten
in Walsdorf, 2. Teil
Heinelts Werkstatt
In Ergänzung der im letzten Bürgerbrief
begonnenen Darstellung über Walsdorfer Kfz-Werkstätten erscheint diesmal ein
kurzer Bericht über den Kfz-Familien-betrieb Heinelt. Interessant ist in diesem
Zusammenhang, daß nicht nur beide Werkstätten an der Bergstraße liegen,
sondern auch die Begründer beider Firmen im Jahre 1983 nach Walsdorf kamen.
Als
die Eheleute Detlef und Angelika Heinelt 1983 von Waldems-Esch nach Walsdorf,
Bergstr. 9, zogen, begann alles zunächst in der zum Hausanwesen gehörenden
Garage als Hobby. Nachdem die Nachfrage von Walsdorfer Bürgern bezüglich
Inspektionen und Reparaturen zunahm, wurde 1995, nachdem das Werkstattgebäude
vergrößert worden war, die Werkstatt gewerbsmäßig betrieben. Es handelt sich
um einen reinen Familienbetrieb.
Das Tätigkeitsfeld erstreckt
sich auf Reparaturen jeglicher Art. Es werden zahlreiche Weiterbildungskurse
besucht, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.
2001 entschloß sich der damals 21jährige Sohn Pierre, die Meisterprüfung zum
Karosserie- und Fahrzeugbauer abzulegen. Die Prüfung wurde 2002 erfolgreich
beendet und sein diesbezügliches Gewerbe angemeldet.
Im gleichen Gebäude werden jetzt nicht nur Reparaturen und Inspektionen
durchgeführt, sondern auch Unfallfahrzeuge fachmännisch instand gesetzt,
Altfahrzeuge restauriert und Autoverglasungen vorgenommen.
Detlef Heinelt
Jahreshauptversammlung am 17.01.04
Zur alljährlichen
Jahreshauptversammlung trafen sich die Mitglieder im evangelischen Gemeindehaus.
Der Vorsitzende und die Sprecher der einzelnen Arbeitskreise ( aktueller, Foto-
und historischer Arbeitskreis ) berichteten von ihrer geleisteten Arbeit. Der
Vorsitzende bedankte sich bei allen Mitgliedern des Vereins für deren Einsatz
und Mithilfe in jeder Form und betonte, dass der Verein nur dann fortbestehen
kann, wenn vor allem auch jüngere Mitglieder dem Verein beitreten und die
Arbeit unterstützen, da die Mehrzahl der Vereinsmitglieder weit über 60 Jahre
ist.
Der Vorstand tagte dreimal im Jahr.
Durch Aufnahme neuer Mitglieder konnte die Mitgliedszahl auf 111 erhöht werden.
Der aktuelle
Arbeitskreis bereitete nicht nur die regelmäßigen Vereinsaktivitäten wie
Gassenfest, Spezialitätenesssen und Frühjahrswanderung vor, sondern regte auch
an, die geomagnetische Prospektion der bandkeramischen Siedlung „Im Klingen“
durch eine Forschungsgruppe der Johann-Wolfgang-von-Goethe Universität in
Frankfurt am Main besonders zu fördern. Hierzu Näheres im Artikel von Helmuth
Leichtfuß (Bürgerbrief 77). Des weiteren beteiligte sich der Bürgerverein mit
einem Wagen wieder an der Kerb. Dies fand eine derartig positive Resonanz, dass
dies im Jahr 2004 wiederholt werden soll.
Der Fotoarbeitskreis aktualisierte die Fotosammlung für das Archiv bzw.
bereitete die Fotografien für die Digitalisierung auf. Als Jahreshöhepunkt
organisierte er mit den anderen Arbeitskreisen zusammen eine
Fotoverkaufsausstellung im
evangelischen Gemeindehaus.
Der historische Arbeitskreis beschäftigte sich mit der Erstellung von
historischen Gemarkungsplänen z.B. der ersten Vermessung in Walsdorf von 1788
und der Flurbereinigung von 1875. Außerdem erstellte er zur Frühjahrswanderung
die Karte der Viehtrifte in Walsdorf. Zu den historischen Gemarkungsplänen
erstellte der Arbeitskreis auch eine Datenbank über die Flurstücke.
Der Kassierer erläuterte den Kassenbericht des Jahres 2003. Die Rechnungsprüfer
stellten die ordnungsgemäße Kassenführung fest und beantragten die Entlastung
des Vorstandes. Dieser Antrag wurde einstimmig mit Enthaltung der
Vorstandsmitglieder angenommen.
Da Herr Munsch nach zweijähriger Rechnungsprüfungstätigkeit ausscheidet,
wurde Frau Buck als neue Rechnungsprüferin gewählt.
Unter der bewährten Wahlleitung von Herrn Rolf
Preußer wurde der neue Vorstand gewählt.
Vorsitzender: |
Manfred Gruber |
Stellvertretende Vorsitzende: |
Monika Kiesau |
Kassierer: |
Uwe Rohnstock |
Schriftführerin: |
Ruth Janzing |
Sprecher des aktuellen Arbeitskreis: |
Helmuth Leichtfuß |
Stellv. Sprecher d. akt. Ak: |
Manfred Wetzel |
Sprecher des historischen Arbeitskreis: |
Werner Janzing |
Stellv. Sprecher d. hist. Ak: |
Johannes Fleischer |
Sprecher des Fotoarbeitskreis: |
Erich Roth |
Stellv. Sprecherin d. Foto-Ak: |
Andrea Schauß |
Der
Kassierer stellte den vom Vorstand beschlossenen Haushaltsplan des Jahres 2004
vor. Bestätigt wurden die alljährlichen Aktivitäten wie Spezialitätenessen
am 20.03.; Frühjahrswanderung am 16.05.; Gassenfest
am 20.06.; Kerbeumzug am
24.10. und Spanferkelessen am 13.11. Zusätzlich wurde in den Haushalt eine
Position zur Ergänzung des Inventars an Biertischgarnituren und Schirmen und
eine Position zur Unterstützung des neu eröffneten Jugendclub Walsdorf
aufgenommen.
Unter Verschiedenes regte der Sprecher des aktuellen Arbeitskreis eine Terminänderung
zum Treffen desselben an. Ab Januar 2004 wird sich der Aktuelle Arbeitskreis den
letzten Dienstag im Monat in der ehemaligen Bücherei treffen.
Ruth Janzing
Die diesjährige Frühjahrswanderung findet am 16. Mai statt. Die Teilnehmer treffen sich um 10:00 Uhr am Friedhof. Wir wollen diesmal über die Belastung der Wiesen mit Heu- und Dungfahrten, den Bau von Wehren zur Bewässerung der Wiesen und die örtlichen Vorschriften für die Heu- und Grummetente informieren. Der Rundgang führt über den Escherweg bis an die Gemarkungsgrenze und wird etwa 2 Stunden dauern . Abgeschlossen wird die Wanderung mit einem gemeinsamen Imbiss zur Mittagszeit.
Vortrag
über bandkeramische Siedlungen
in unserer Gemarkung vor ca. 7500 Jahren
Frau Dr. Sabine Schade-Lindig vom Hessischen Landesamt für Denkmalspflege spricht am Montag, den 19. April um 19:30 im „Goldenen Lamm“ in Idstein über das Thema: „Vor 7500 Jahren – Jungsteinzeit in der Idsteiner Senke: Die erste Ackerbaukultur Hessens. Mit einem Ausblick zum aktuellen Forschungsstand in der Idsteiner Senke.“ Frau Dr. Schade-Lindig hat im Herbst 2002 zusammen mit ihrem Mann Dr. Christoph Schade, der im letzen Jahr als Leiter des Landschaftsarchäologischen Projekts die Bandkeramischen Siedlungen in der Walsdorfer Flur „Im Klingen“ geomagnetisch vermessen hat, die Grabungen im Kuhboden in der Würgeser Gemarkung durchgeführt. Die Idsteiner Zeitung berichtete mehrfach darüber. Über die Ergebnisse des Forschungsprojekts wird in einem der kommenden Bürgerbriefe berichtet
Redaktion:
Monika Kiesau, Helmuth Leichtfuß,
Manfred Wetzel
Internet: www.walsdorf-taunus.de/vereine/
E-Mail:
buergerverein@walsdorf-taunus.de